Stell dir einen Sack mit 50 weißen und 50 schwarzen Kugeln mit. Die Kugeln kannst du nicht sehen. Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, beim ersten Griff in den Sack eine schwarze Kugel zu greifen?
Ein zweiter Sack enthält auch weiße und schwarze Kugeln, insgesamt 100. Aber bei diesem ist die Aufteilung nicht bekannt. Auch diese Kugeln sind für dich unsichtbar. Wie hoch schätzt du hier die Wahrscheinlichkeit ein, beim ersten Griff in den Sack eine schwarze Kugel zu greifen?
Nur beim ersten Sack können wir etwas berechnen. Dieses „Berechnen“ eines Risikos nennt man Statistik. Bei dem zweiten Sack können wir nichts berechnen, weil wir nichts bestimmen können. Mit Unbestimmtheit kann man nicht rechnen.
Wie sieht es nun mit unserer unbestimmten Angst aus?
Hier berücksichtigen wir die schwere eines möglichen Schadens, aber nicht die Wahrscheinlichkeit des Ereignisses. Hast du Angst oder ein mulmiges Gefühl vorm fliegen? Gilt dieses Gefühl auch für das Überqueren einer Straße?
Was sagt die Statistik? Würdest du jeden Tag 1000 KM fliegen würde es ca. 630 Jahre dauern bis du mit dem Flugzeug abstürzt. Wie fühlt sich das an? Was glaubst du, ist eine Straßenüberquerung sicherer? Nein. Im Vergleich wirst du rein statitisch „schon“ nach 20 Jahren von einem Auto angefahren.
Wir überschätzen unsinnliche Gefahren.
Nach dem Unfall von Tschernobyl fürchteten sich die meisten Menschen mehr vor verstrahlten als vor giftigen Pilzen. Tatsächlich starben fast ausschließlich nach diesem Unfall Pilzsammler die Champignons mit Knollerblätterpilzen verwechselten und nicht an verstrahlten Pilzen.
Wir überschätzen technische und unterschätzen gesundheitliche Risiken.
An Autounfällen sterben im Jahr ca. 3500 Menschen – die Zahl sinkt seit Jahren. Trotzdem ist Autofahren gefährlich. An was glaubst du, sterben ca. 70000 Menschen im Jahr? An Bewegungsmangel! Demnach ist zu vieles auf der Couch sitzen gefährlicher als mit dem Auto fahren.
Viele fürchten sich vor dem technischen Eingriff einer Impfung in ihr Immunsystem. Das Argument, „man kann an der Impfung erkranken“. Das gewisse Restrisiko an der Impfung selbst zu erkranken, beträgt nur einen Bruchteil der Gefahr, als an der Krankheit selbst zu erkranken. Außerdem schützt die Impfung auch andere.
Unser leichtsinniger Glaube „mir wird nichts passieren“ eher den anderen, zeugt von einer Überschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit. Unkalkulierbare Risiken stellt uns das Leben ständig bereit.
Merke: Wir unterschätzen das eigene und überschätzen das fremde Risiko.
7. Mai 2017 at 8:26
Claudia (ebenen), ich habe versehendlich per Handy deine Antwort gelöscht und sie ist auch aus dem Papierkorb verschwunden. Wäre es möglich, dass du sie nochmal schreiben bzw. einfügen könntest?
Ich hoffe du hast eine Kopie, denn deine Antwort war lang. Es tut mir sehr leid. Bitte denke nicht, nur weil deine Antwort kritisch war hätte ich sie gelöscht. Aber so gut müsstest du mich kennen.
Die Reaktionszeit auf meinem Handy ist langsam und ich klickte bereits bevor ich etwas sah etc. Dann hatte ich kurzzeitig sogar den ganzen Beitrag gelöscht, den konnte ich mit rückgängig wieder herstellen. Bei deiner Antwort gelang das nicht.
Sorry!
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7. Mai 2017 at 20:44
Kein Problem 🙂 Ich muss mal schauen, ob ich eine Kopie gemacht habe. 😉
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8. Mai 2017 at 6:37
Habe eine Kopie gefunden, hier deine AntwortTja mein Lieber.. Sei herzlich gegrüsst. Von mir darfst du mal wieder Gegenwind erfahren.
Was stellt man einander gegenüber? Wie viele sterben jährlich weltweit am Fitness-Wahn und wieviele von denen, die angeblich an Bewegungsmangel sterben, waren auch Autofahrer? Ich habe mal auf einer sog. Langzeitabteilung gearbeitet, heute nennt man es Sterbehospiz. NIE wurde ein Totenschein ausgefüllt mit der Todesursache: „Bewegungsmangel“, als WIE will man das beweisen.
Ich kann mich als Beispiel nennen. Von Bewegungsmangel kann bei mir nicht die Rede sein, aber ich hatte in den vergangenen zwei Jahren, wegen einer nicht erkannten und nicht ernst genommenen Autoimmunerkrankung und wegen massivem Stress und hohen Cortisolwerten massiv zugenommen. Ich hörte immer wieder,: Essen Sie weniger und bewegen sie sich mehr, bis mir eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeendlich ein Arzt glaubte, den Cortisolspiegel gemessen hat, die Schilddrüsenmedikamente gut eingestellt hat. Jetzt ernähre ich mich immer noch so wie vorher und bewege mich nicht mehr, aber innerhalb von 6 Wochen habe ich ohne eigenes Zutun 7 Kilo verloren. In der Statistik der ignoranten Ärzte, wäre ich, hätte ich aufgrund der zunehmenden Herzproblematik das Zeitliche gesegnet, an Bewegungsmangel und Übergewicht gestorben.Fazit: Die Statistiken kann man rauchen.
Weiter zu den Impfungen. So lange die Ärzte Impfschädigungen nicht als solche anerkennen und festhalten, können die auch in keiner Statistik auftauchen. Ich habe selbst einen Sohn, bei dem die Epilepsie GANZ KLAR als Impfschädigung akzeptiert wurde. Ein Mädchen, das mit dem gleichen Impfstoff wie mein geschädigter Sohn geimpft wurde, erblindete und ist schwerst behindert, nach zig epileptischen Staten. Der Impfstoff, mit dem mein Sohn und das Mädchen geimpft wurde, wurde still und leise wieder vom Markt gezogen.Impfschädigungen sind viel, viel, viel häufiger als ein Todesfall durch eine Kinderkrankheit. AUSSERDEM, wurden miene ungeimpften Kinder von einer geimpften Jugendlichen, die wir mit ihrer Mutter zum Arzt fuhren, mit Keuchhusten angesteckt. Sie steckte auch ihre eigene, GEIMPFTE kleine Schwester. Ich behielt meine ungeimpften Kinder, die am Keuchhusten erkrankten, schon in der Zeit daheim, als die Krankheit noch nicht ausgebrochen war. Meine Nachbarin schickte ihre jüngere Tochter weiter in die Schule, im Glauben, die Impfung würde alle schützen. Mumpiz.. es erkrankten damals insgesamt 10 Kinder und KEINES von denen wurde durch meine Ungeimpften Kinder angesteckt UND dazu kam, dass meine Kinder, deren Immunsystem lernen konnte sich zu wehren, den Keuchhusten zwar schlimm durchmachten, aber die Schwere der Erkrankung stand im keinem Vergleich zum Zustand einiger geimpfter Kinder. Obwohl Ärzte bestätigten, dass Geimpfte und Ungeimpfte durch Geimpfte angesteckt wurden und es den Ungeimpften besser ging mit der Erkrankgung als einigen geimpften, taucht so etwas niemals und nirgendwo in der Statistik auf.
Das BAG hat alle Macht.. wie es bei euch in D heisst, weiss ich nicht. In der Schweiz werden Medikamente zugelassen, aber höchst selten Alternativmittel aus der Phytho-Therapie. Zum Beispiel werden immer wieder neue Psychopharmakas zugelassen, dass aber Rosenwurz erwiesenermassen genauso gut und nebenwirkungsfrei wirkt, wie viele Psychopharmaka, wird NICHT anerkannt. Eher nimmt man weiter Suizide in Kauf.
Zurück also, zum Sack mit den schwarzen und weissen Kugeln. Wer zählt die Kugeln in den Säcken, die uns hingestellt werden und die wir selbst nicht prüfen können, sondern nur eine Statistik berechnen sollen? Wenn uns jemand einen Sack hinstellt und sagt, es hat 75% schwarze Kugeln drin und ein anderer sagt, es sind 75% weisse Kugeln drin, wie sollen wir dann berechnen?
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9. Mai 2017 at 7:10
Danke 🙂
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10. Mai 2017 at 19:00
Einzelfälle sind schlimme Fälle. Pauschalisierungen weißen im besten Sinne auf einen Trend hin, jedoch sollte man bei näherer Betrachtung auch die Details berücksichtigen. Zur Impfdiskusion möchte ich diese „Hart aber fair“ Sendung empfehlen.
Ich halte Herrn Hirschhausen für seriös und unabhängig, deshalb glaube ich ihm.
Zu deinem letzten Absatz bin ich geneigt zu behaupten, dass sich hier eine Symptomatik deiner Wahrnehmung erkennen lässt. Die Ausgangslage für eine Wahrscheinlichkeitsrechnung ist klar definiert, weshalb sollte man jetzt daran zweifeln oder Zweifel schüren? Es gibt eine klare Formel und es gibt den Glauben…
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10. Mai 2017 at 19:14
Unsere Gefühle sind maßgeblich für unsere Bewertungen verantwortlich. Welche Bedeutung wir den Dingen/Geschehnissen (unserer Geschichte, Schmerzen…) geben, ist zusätzlich gepaart mit den Erfahrungen und die Beziehung die Nähe, die wir mit dem um was es ging hatten. Dies könnte man Prägung nennen. Wenn man sich nun mit seiner Bedeutung identifiziert, sich also mit ihr verwechselt, wird ein lösen kaum möglich. Es ist dann so als würde man ein Körperteil entfernen wollen. Wenn nicht gesehen werden kann, dass man Schmerzen, Ungerechtigkeit, Verlust, jede Art von Traumata zwar erfahren hat, aber diese nicht ist, dann ist das so. Vermutlich werden dann die Schmerzen zu einem großen Leid. Man erfährt Leid und glaubt dies zu sein… Wir machen Erfahrungen, wir sind nicht unsere Erfahrungen. Der Mensch verhält sich mitunter böse, er ist nicht böse…
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